„Durch Großunterkünfte entstehen Ghettos“

Tagesspiegel 17.03. von Sandra Dassler. Betreiber Sozdia lädt zur Pressekonferenz nach Gewaltvorfall: Die strukturelle Hauptursache für die Gewaltvorfälle sehen Betreiber, Heimleiter und Flüchtlinge allerdings in der ungeeigneten Unterbringungssituation. Die Berliner Politik müsse umdenken. „Die Menschen dürften allenfalls für wenige Tage in Großunterkünften untergebracht werden, da sie dort lediglich versorgt und bewacht werden, aber keinen Zugang zu Sprache oder Beschäftigung finden – so entstehen unweigerlich Ghettos.“Menschen monatelang in Groß-Gruppen-Unterkünften zusammenzupferchen führe zu Frustration, allein schon wegen des chronischen Schlafdefizits, sagt Christoph Wiedemann: „Die Nächte sind am schlimmsten, da macht sich das Fehlen jeglicher Privatsphäre besonders bemerkbar“.  In der so genannten Notunterkunft auf dem Tempelhofer Flughafen leben ca 2000 Flüchltinge bereits seit Oktober in einem Massenlager. Der Senat will dieses Lager auf 7000 Menschen ausweiten. Damit begründete er die dringliche Änderung des per Volksentscheid 2014 erlassenen Thf-Gesetzes, die am 28.01. mit den Stimmen der großen Koaltion durchgewunken wurde. 

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