Es gibt sie – Alternativen zu Müllers Lagerpolitik

Pressemitteilung der Initiativen, 04.Januar 2016

Das Berliner Abgeordnetenhaus soll noch im Januar endgültig über das sogenannte „Gesetz zur Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen“ abstimmen. Dieser Gesetzesvorschlag sieht als einzige Maßnahme die Aufhebung des Bauverbots auf dem Tempelhofer Feld vor. Damit wäre der erfolgreiche Volksentscheid zum Erhalt des Tempelhofer Feldes im Handumdrehen ausgehebelt – ein Gesetz, das mit über 700.000 Ja-Stimmen beschlossen wurde: Ein Frontalangriff auf die Demokratie.

Wir fordern: die sofortige Rücknahme des Gesetzesentwurfs aus dem parlamentarischen Verfahren.

Entgegen der Darstellung von Herrn Senator Geisel hat die Initiative 100% Tempelhofer Feld, Trägerin des Volksbegehrens zum Erhalt des Tempelhofer Feldes, keine Gespräche mit dem Senat über die Erweiterung des Massenlagers auf dem Tempelhofer Feld geführt.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller will auf dem Tempelhofer Feld seine Massenlagerpolitik auf die Spitze treiben und einen Standort für über 15.000 Geflüchtete einrichten. Die Hangars im Tempelhofer Flughafen sind bereits jetzt die katastrophalsten Flüchtlingsunterkünfte Berlins. Seit Monaten investiert der Senat vorrangig in teure Massenlager (Messe, Turnhallen, Flugzeughangars, Lagerhallen) unter Missachtung der eigenen Mindeststandards für menschenwürdige Flüchtlingsunterkünfte. Absehbar sind gravierende gesellschaftliche Folgeprobleme einer solchen diskriminierenden Ausgrenzungspolitik mitten in Berlin. Dieser Kurs muss sofort korrigiert werden.

Wir fordern: die Schließung der Massenlager für Geflüchtete am Standort Tempelhofer Flughafen; wir fordern Wohnungen statt Lager.

Statt geflüchtete Menschen in Massenlagern zu ghettoisieren, muss der Senat sofort und vorrangig Maßnahmen ergreifen, mit denen die Flüchtlinge aus den Lagern zumindest vorübergehend in abgeschlossene Wohneinheiten in Gemeinschaftsunterkünften und baldmöglichst dauerhaft in normale Mietwohnungen ziehen können. Vorschläge, wie ein Fahrplan „Alternativen zu Massenlagern Jetzt“ aussehen kann, haben wir exemplarisch von Seite der Initiativen ausgearbeitet. Wichtigstes Ergebnis ist dabei, dass tausende Wohnungen sofort und mittelfristig (2-12 Monate) aus dem Bestand verfügbar gemacht werden könnten, wenn der politische Wille da ist.

Unterzeichner
Demokratische Initiative 100% Tempelhofer Feld e.V
Flüchtlingsrat Berlin e.V.
Bündnis Neukölln - Miteinander für Demokratie, Respekt und Vielfalt
Netzwerk Architekten für Architekten
Initiative plattformnachwuchsarchitekten.de
Moabit Hilft
Initiative "Willkommen im Westend"
Bürgerinitiative Schmargendorf braucht Oeynhausen
Start with a Friend e.V.
Berliner Wassertisch

 

Pressemappe  für die Öffentlichkeit

  1. "Es gibt sie - Alternativen zu Müllers Lagerpolitik"
    Presseerklärung der Initiativen vom 04.01.2016 - pdf
  2. Vorschläge für einen Fahrplan „Alternativen zu Massenlagern Jetzt",
    04.01.2016 - pdf 

Hintergrundinformationen

100% Tempelhofer Feld

Wie der Senat weitere Volksentscheide verhindern wil. Kurzinfo zur vom Senat eingeleiteten Änderung des Abstimmungsgesetzes - Januar 2016 - pdf

Flüchtlingsrat

Dauerhaft ungeeignet und menschenunwuerdig: Die Notunterkunft in den Tempelhofer Hangars - 20.11.2015 -  pdf

Konflikte sind hausgemacht - Massenunterkunft in Tempelhofer Hangars ist unverantwortlich - 30.11.2015 - pdf

Asylaufnahme in Berlin - Hintergrundinfos - 04.01.2016   - pdf

LAGeSo

Qualitaetsanforderungen an Flüchtlingsunterkünfte - 01.06.2015 - pdf

Kommission Nachhaltiges Bauen am Umweltbundesamt (KNBau)

Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland Hinweise für den Übergang von einer Erstversorgung zu nachhaltigen Lösungen, November 2015 - pdf

plattformnachwuchsarchitekten.de

Wohnen als Grundrecht für alle - 23.12.2015  - pdf

 

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