Nach der Schließung des Flughafens Tempelhof planten die damals regierenden Parteien SPD und CDU die Randbebauung des Tempelhofer Feldes. Die Initiative 100% Tempelhofer Feld initiierte einen Volksentscheid. Das Thema, was die Diskussion vor dem Volksentscheid prägte, war die Wohnungsproblematik. Im Mai 2014 wurde dann der Volksentscheid durchgeführt. In allen Berliner Bezirken stimmte eine überwältigende Mehrheit für den Erhalt des Feldes und lehnte eine Randbebauung ab. Seitdem steigt die Beliebtheit des Feldes immer weiter. An schönen Tagen sind über 70.000 Personen dort.
Am 18.4.2024 haben CDU/SPD im Parlament den ersten Schritt gemacht, um das Gesetz zum Schutz des Tempelhofer Feldes auszuhöhlen. Das war zu erwarten und war dennoch ein Schock: Das durch einen Volksentscheid in Kraft getretene Gesetz soll gekippt werden. Das ist eine Kampfansage von zwei Parteien, die diesen Volksentscheid, diese Watsche den Menschen nicht verziehen haben. Jetzt soll allen gezeigt werden, wer die Macht in dieser Stadt hat: Wegner und Saleh als Steigbügelhalter ihrer Immobilienfreunde Christoph Gröner und Co.
Und so war diese Abstimmung nur der Anfang. Bei der Abstimmung ging um eine Fläche am Columbiadamm, die angeblich für Geflüchtete gebraucht wird. Das ist natürlich nur vorgeschoben, denn für Container eignet sich diese Fläche nicht, da wäre das Vorfeld des Flughafengebäudes besser. Dort gibt es schon den festen Untergrund, hier könnten schneller und kostengünstiger Container aufgestellt werden. Für alle anderen Nutzungen kann das leerstehende Flughafengebäude ertüchtigt werden. Das hätte nach 2015 längst umgesetzt werden können, wurde es aber nicht. Warum nicht? Weil es an diesem Ort nie wirklich um menschenwürdige Flüchtlingsunterbringung ging, sondern immer nur um Wege, das Tempelhofer-Feld-Gesetz zu kippen, sich Stück für Stück das Feld zurückzuholen.
Der Stachel des verlorenen Machtspiels Volksentscheid sitzt zu tief. Ebenso der Imageverlust gegenüber all den Investoren. Mit dem Masterplan hatte man sie damals angelockt und musste sie dann wieder nach Hause schicken, ohne all die schöne Profite, die ihnen das Feld in die Taschen spülen sollte. Aber jetzt sind die Lobbyisten der Immobilienhaie wieder am Ruder. Seit CDU und SPD wieder die Stadt regieren, hängt über Berlin nur noch ein Banner: die Stadt als Beute. Das Tafelsilber wird weiter verhökert, als gäbe es kein Morgen: Nachdem so viele städtische Baugrundstücke und landeseigenen Wohnungen zu Spottpreisen verkauft wurden, geht es jetzt an die Grünflächen, Friedhöfe, Kleingartenkolonien. Gebaut wird nicht das, was in dieser Stadt dringend gebraucht wird, sondern was am meisten Geld abwirft: überteuerte Wohnungen und Büros. Dafür eignet sich das Feld am besten, der weite Blick, keine störenden Nachbarn und trotzdem mittendrin. Über dreißig Jahre könnte man hier bauen, bauen, bauen. Und nichts anderes ist der Plan, wie Herr Nöfer vom AIV schon verkündete – warum nicht das ganze Feld bebauen? Widerspruch aus der politischen Ecke: keiner.
CDU und SPD und ihre Immobilienfreunde haben vergessen, dass eine Stadt nicht nur aus Profitmaximierung besteht. Hier wohnen Menschen, die mit einer Stadtentwicklung, wie sie sich CDU und SPD erträumen, finanziell nicht mithalten können und wollen. Das Tempelhofer Feld ist für viele Menschen nicht nur geliebter Garten, Park, Sportplatz und vieles mehr, sondern auch das Symbol schlechthin für demokratischen Erfolg und demokratische Identität. Denn den Volksentscheid haben damals über 700.000 Menschen zum Erfolg gebracht.
Der erneute Vorstoß von CDU und SPD, das Feld zu bebauen, nimmt die schon abgewählten Pläne wieder auf. Wieder soll suggeriert werden, die Berliner Wohnungsnot würde auf dem Tempelhofer Feld gelöst werden.
Argumente gegen die Bebauung des Tempelhofer Feldes sind u. a. zu finden unter thf100.de/weitersagen sowie thfbleibt.de.
Aktuelles
Dialogverfahren bestätigt Volksentscheid
Was wir schon lange sagen, hat Mini-Berlin belegt: Die Zustimmung für das Feld ist inzwischen höher als im Volksentscheid. Die Menschen in Berlin lieben das Feld einfach. und so hat sich in der finalen Arbeitsphase am Sonntag jede Gruppe dafür entschieden, eine Entwicklungsperspektive ohne Bebauung vorzuschlagen. was für ein tolles Ergebnis. Nicht eine einzige Perspektive sieht vor das Feld zu bebauen. 100% der Perspektiven für 100% Tempelhofer Feld.
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Vortrag von 100% THF beim sogenannten Dialogprozess
Der Vortrag von Mareike Witt und Anky Brandt von 100% THF beim sogenannten Dialogprozess.
Der Link führt zu einem Video auf thf-dialog.berlin.de/initiative-100-prozent.Das Video ist lizenziert unter CC BY-ND 4.0 und wurde von der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen veröffentlicht, die auch das Copyright besitzt,
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Auftakt der Pseudo-Beteiligung zur Bebauung des Tempelhofer Feldes
Unser Statement zum Auftakt der Pseudo-Beteiligung zur Bebauung des Tempelhofer Feldes gibt es hier.
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Presseeinladung vors AGH, Mi 11.30 Uhr - ThF-G vorm Aus?
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Pressemitteilung: Menschen ins Gebäude - Bäume aufs Feld!
100% Tempelhofer Feld und das Berliner Bündnis Nachhaltige Stadtentwicklung haben am 6.1.2023 ein klares Zeichen zum Jahresauftakt gesetzt:
Berliner Grünflächeninitiativen kamen auf das Feld um deutlich zu machen, im Jahr 2024 werden etliche Grünflächen unter der SPD-CDU-Regierung vor ähnlichen Problemen stehen. Die Aktion von 100% Tempelhofer Feld setzt mit einer Installation von Weihnachtsbäumen ins Bild, was jetzt anstehen muss: "Menschen ins Gebäude - Bäume auf das Feld!" Das Tempelhofer Feld muss endlich im Sinne des Volksentscheids weiterentwickelt werden, also: Bäume aufs Feld! Und Menschen ins Flughafengebäude!
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Pressemitteilung: Mit der Brechstange aufs Feld!
Heute wird im Abgeordnetenhaus über den Haushalt debattiert. Eine der wichtigsten Debatten, denn sie bestimmt, was in den nächsten 2 Jahren möglich sein wird oder nicht zu Stande kommt. Für diese Debatte braucht es Zeit und deshalb kommen normalerweise andere wichtige Themen gar nicht erst auf die Tagesordnung. Es sei denn, man möchte vielleicht gar nicht, dass über sie diskutiert wird. So wird es morgen sein: Die CDU/SPD-Fraktion hat die hoch umstrittenen Themen wie ThFG-Änderung, ASOG und Bauordnung auf diesen Tag gelegt. Die Sitzung ist bis 1:00 nachts angesetzt, Beginn 09:00.
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Pressemitteilung: Senatsplan für Änderung des Thf-G wird integrative Projekte zerstören!
Als sich die CDU für ihre Klausurtagung auf den Weg nach Warschau machte, blieb wohl manches auf der Strecke, wie z.B. die detaillierten Kenntnisse unserer Verfassung. Wie sonst lässt sich erklären, dass sie schon wieder den Vorschlag einer Volksabstimmung stolz verkündet? Volksabstimmungen von oben sind besonders in autoritären Staaten beliebt, vielleicht auch in Großbritannien, aber nicht in Berlin. Vor so viel Willkür schützt uns nämlich genau diese unsere Verfassung.